Aichermagazin Wangen im Allgäu, Archi­tekten Malte Sunder-Plassmann und Lenz Schnell

Das Aichermagazin wurde als temporärer Ausstellungspavillion zum 100-jährigen Jubiläum Otl Aichers vom Berliner Architekten Malte Sunder-Plassmann und seinem Zürcher Kollegen Lenz Schnell für die Stadt Isny im Allgäu erbaut.

Otl Aicher war Mitgründer der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Ulm, und wurde u.a. als Gestaltungsbeauftragter der Olympischen Spiele in München 1972 nicht nur weltbekannt, sondern auch einer der bedeutendsten Grafikdesigner des 20. Jahrhunderts. In Rotis bei Isny lebend entwickelte er in den 70/80er Jahren ein Corporate Design für die Stadt: ein aus 136 Piktogrammen bestehendes Erscheinungsbild, welche das Leben und Arbeiten, die Landschaft und ihr Tierreich sowie die Traditionen und Bräuche der Region widerspiegelten. Dessen Linien, Punkte und Formen – aus­schließlich auf Schwarz und Weiß reduziert – waren damals äusserst modern und konträr zur gängigen Gestaltung. In ihrer radikalen, pragmatischen Reduktion standen die Piktogramme für eine neue visuelle Sprache.

Die ganz im Aicherschen Sinn streng-reduzierte Black Box in Holzbauweise lässt viel Raum für die prägnanten Piktogramme. Von schlanken Stützen gehalten wird der Pavillon über eine Rampe erschlossen. In der offenen Rundum-Pergola kann der Besucher den Piktogrammen ähnlich eines Pilgerwegs folgen, um mittig im geschlossenen Atrium unter offenem Himmel auf den Grafikdesigner selbst zu stossen: hier geben Texte, Anekdoten und Fotos Einblicke in Otl Aicher selbst- seine Herangehensweise, sein Denken und sein Machen.

In 2024 ist das Aichermagazin auf der Landesgartenschau in Wangen im Allgäu zu sehen sein.

Zurück
Zurück

Wangen im Allgäu

Weiter
Weiter

Mogno